Meine Philosophie

Einige Gedanken zu Themen, die mir wichtig sind:

Zum Thema Qualität

Gute Qualität ist für mich eine Selbstverständlichkeit und deshalb nichts besonders Erwähnenswertes. Soll ein Wein wirklich gut sein, verlange ich mehr von ihm als bestimmte, oft mit allerlei technischen Tricks und Hilfsmitteln hergestellte Geruchs- und Geschmackskomponenten. Wirklich guter Wein muß für mich mehr besitzen. Und zwar Authentizität, d.h. die Weine müssen von ihrer Herkunft geprägt sein. Vom Boden, auf dem sie wachsen; vom Klima, dem sie ausgesetzt sind; von der Individualität der Winzer, die sie produzieren. Das sind dann Weine mit dem gewissen Etwas, das in Worten schwer auszudrücken ist. Das unterscheidet für mich einen Wein, der wirklichen Genuß bereitet vom standardisierten Industrieprodukt. Und auf diese Qualität lege ich Wert. Sowohl beim einfachen Grünen Veltliner in der Liter-Flasche als auch beim edlen Barolo oder Brunello.

Zum Thema Preise

Immer öfter hört man die Klage italienische Weine seien zu teuer. Man bekäme nichts Vernünftiges mehr unter 10 Euro; und auch darüber seien die Qualitäten der Weine den Preisen oft nicht angemessen.

Das stimmt so nicht. Sicherlich gibt es in den nicht nur von Weinfreunden überlaufenen Regionen Toskana und Piemont viele Weine, die ihr Geld nicht wert sind. Weine, die heute oft mehr als das Doppelte wie noch vor wenigen Jahren kosten, ohne daß sich die Qualität verbessert hat. Aber diese Weine muß man ja nicht kaufen. Denn Italien besteht nicht nur aus der Toskana, dem Piemont, Barolo, Brunello und teurem Chianti. Abseits der (Wein)-Touristenpfade findet man viele Weine, die zwischen 4 und 7 Euro kosten und die wunderbaren, authentischen Trinkgenuss bieten. Montepulciano aus den Abruzzen, Negroamaro und Primitivo aus Apulien, Nero d’Avola aus Sizilien, Verdicchio aus den Marken, Sangiovese, Bonarda und trockenen Lambrusco (ein herrlicher Wein!) aus der Emilia-Romagna und viele andere mehr. Es gibt also eine große Vielzahl wirklich guter Weine zu vernünftigen Preisen in Italien. Die Rubrik "Alle Weine nach Preisen geordnet" bietet diesbezüglich einen guten Überblick. 

Zum Thema Ökologie

Eigentlich sollte alles biologisch, ökologisch, umweltverträglich oder wie man es auch immer nennen mag, produziert werden. Nur so hat menschliches Wirtschaften eine Zukunft bzw. richtet keine schädlichen Wirkungen an. Soweit sind wir (noch) nicht. Aus welchen Gründen auch immer. Wirtschaftliche Erwägungen bzw. Vorteilsrechnungen spielen hier sicher eine größere Rolle als technische Probleme. Individuell kann man allerdings versuchen, dieses zerstörerische Wirtschaften zu vermeiden, wo immer man die Möglichkeit dazu hat. Aus diesem Grund finden Sie im Enoteca- Sortiment eine große Anzahl biologisch produzierter Weine oder um exakt zu bleiben "Weine aus biologisch oder bio-dynamisch produzierten Trauben". Und die Anzahl dieser Weine wird sich kontinuierlich erhöhen. Zum einen, weil bei neu hinzukommenden Weinen "bio" eines der wichtigsten Auswahlkriteriem ist; zum anderen, weil ieinige Kellereien im Enoteca-Angebot zurzeit in der Umstellung auf Bio-Poduktion sind.

Der Versand zum Kunden erfolgt klimaneutral, d.h. die mit der Transport anfallenden Belastungen werden durch eine Abgabe (UPS carbon neutral) kompensiert. Dieses Vorgehen wird oft als "moderener Ablasshandel" bezeichnet, was ich - mit Verlaub - als Quatsch bezeichnen möchte. Denn im Unterschied zum Ablasshandel der katholischen Kirche im Mittelalter, erfolgt hier eine reale Gegenleistung: Es werden echte Bäume gepflanzt! Schöner wäre es, der Transport würde gar keine Belastung verursachen. Das geht beim derzeitigen Stand der Technik allerdings nur, wenn der Transport gar nicht statfinden und ich auf die Einnahmequelle Versandhandel verzichten würde. Wozu ich allerdings keine Lust habe.

 

Roland Brunner