Der Ur-Primitivo

"Die Kellerei Vinicola Savese der Familie Pichierri ist ein Stück Geschichte. Das genaue Gegenteil einer modernen Kellerei, mit Amphoren, in denen seit Jahrzehnten Primitivo reift, alten Fässern, unmodischen Etiketten, aber mit Weinen, die Tiefe besitzen, die bei Belüftung im Glas Geschichten erzählen. Weine, die aus einer anderen Zeit stammen und eigentlich unter Schutz gestellt werden müssten." So der Wein-Journalist Andreas März (MERUM) in seiner Apulien-Reportage im Frühjahr 2011. Im selben Artikel weist Andreas März darauf hin, dass sich die einzigartigen Primitivos der Pichierris immer schlechter verkaufen, da "für diese besonderen Weine, die nicht in den standardisierten Rahmen passen, in der modernen Weinwelt offenbar kein Platz ist", weshalb ihm die Pichierris leid tun. Mir tut eher die "moderne Weinwelt" leid, die sich solche einzigartigen Genüsse entgehen lässt. Zugegeben, die Primitivo-Selektionen der Pichierris sind definitiv keine Gewächse für weinmäßige Warmduscher. Mit ihrer Intensität, ihrer fordernden, kraftvollen Art passen sie gar nicht in das Bild der weichen, samtigen, einschmeichelnden Primitvos, die mit niedrigen Preisen die Supermarkt-Regale füllen . Es sind Ur-Primitivos - eigenwillig und charaktervoll.